In der Schweiz werden jährlich etwa eine Million Tonnen Kunststoffe verbraucht, rund ein Viertel davon verbleiben als dauerhafte Produkte, z.B. als Kunststofffenster, im Gebrauch. Der Rest wird stofflich verwertet, also recycliert, oder wird in der KVA thermisch zu Energie verwertet. Gemäss den Zahlen des Bundesamtes für Umwelt BAFU sind dies immer noch über 80%, die thermisch verwertet werden, insbesondere im Bereich des Marktkehrichts, also den Abfällen aus dem Baubereich, dem Gewerbe und der Industrie.

Der ZAV will aktiv unterstützen, dass diese Potenziale ausgeschöpft und das Recycling von Kunststoffabfällen aus dem Bau, Gewerbe und der Industrie gesteigert werden. Recyklierbare Kunststoffe, insbesondere wenn es sich um unverschmutzte Monochargen oder Mengen aus Sammlungen handelt, gehören nicht in die thermische Verwertung. Auch die Aussortierung durch die Entsorgungsbranche in sogenannten Bausperrgut-Sortieranlagen ist ausdrücklich erwünscht.

Damit eine Kreislaufwirtschaft auch für stofflich verwertbare Kunststoffe funktioniert, braucht es genügend grosse Mengen. Die grössten Mengen an Kunststoffabfällen fallen in der Schweiz bei Gewerbe und Industrie an. Deshalb sind hier weitere Bestrebungen für mehr stoffliches Recycling von Kunststoffen sehr effektiv und bringen mit vertretbarem Aufwand grosse Einsparungen an Primärressourcen. Um dies zu fördern, werden die ZAV AG und damit auch die fünf KVA (Dietikon, Hinwil, Horgen, Winterthur, Zürich) des Kantons Zürich stofflich rezyklierbare Kunststoff-Fraktionen aus Marktkehricht künftig nicht mehr entgegennehmen.

Die meisten Kunden des ZAV sortieren stofflich Verwertbares bereits aus ihren Abfällen aus. Der ZAV will künftig die Partnerschaften zu solchen Recyclingbetrieben stärken, indem er ihnen stofflich nicht verwertbare, brennbare Sortierreste zur thermischen Verwertung in den KVA abnimmt.

Die ZAV AG passt deshalb auf den 1.1.2021 die Annahmebedingungen für Marktkehricht an und schliesst die Annahme von stofflich verwertbaren Kunststoffen künftig aus. Das Annahmepersonal der KVA wird künftig ein besonderes Augenmerk darauf legen, dass keine stofflich verwertbaren Kunststoffe angeliefert werden. Bei durchschnittlich rund 3’000 Tonnen brennbaren Abfällen, welche täglich bei den fünf KVA im Kanton Zürich angeliefert werden, erfolgen diese Kontrollen mit rund 1000 routinemässig durchgeführten Stichproben.

Die Zürcher Abfallverwertungs AG ist die Zusammenarbeitsplattform der fünf Betreiber von Kehrichtverwertungskraftwerken im Kanton Zürich. Durch die zentralisierte Betreuung der Marktkehricht-Kunden gewährleistet sie die Entsorgungssicherheit und stellt gleichzeitig die optimale Auslastung der kantonalen Verbrennungskapazitäten sicher, www.z-a-v.ch.

Weitere Auskünfte erteilt am 17.12.2020 von 14.00 bis 16.00 Uhr: Alfred Rudin, 043 544 25 60, alfred.rudin@z-a-v.ch

 

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Spross Ga-La-Bau AG und die Zürcher Abfallverwertungs AG lassen seit Anfang 2012 Abfälle klimaneutral im Kombiverkehr Schiene/Strasse transportieren. Im Jahre 2012 wurden im Kombiverkehr rund 37‘000 Tonnen Abfälle mitten aus der Stadt Zürich zu verschiedenen Entsorgungsanlagen in der Schweiz transportiert. Damit konnten im Jahre 2012 gemäss den Berechnungen von SBB Cargo AG rund 2900 LKW-Fahrten bzw. 332 Tonnen CO2 eingespart werden. Gemäss SBB Cargo AG wurden durch diese Transporte noch rund 59.25 Tonnen CO2 ausgestossen. Diese Menge wurde mit einem Zertifikat von myclimate kompensiert.
 
Die als typische Public-Privat-Partnership (PPP) bezeichnete Zusammenarbeit von Spross Ga-La-Bau AG sowie der Zürcher Abfallverwertungs AG setzt auch im Interesse der Allgemeinheit weiterhin auf klimaneutrale Kombiverkehrstransporte für Abfälle aus der Stadt Zürich und wird diese ausbauen.
 
Der Entsorgungsbereich der Firma Spross betreibt unter anderem mitten in der Stadt Zürich beim Güterbahnhof das eigene Sortier- und Recyclingwerk Debag Zürich. Dort können Bauabfälle und Sperrgut aus Haushalt und Gewerbe unkompliziert entsorgt werden, www.spross.com.
Die Zürcher Abfallverwertungs AG ist die Zusammenarbeitsplattform der fünf Betreiber von Kehrichtheizkraftwerken im Kanton Zürich. Durch die zentralisierte Betreuung der Marktkehricht-Kunden gewährleistet sie die Entsorgungssicherheit und stellt gleichzeitig die optimale Auslastung der Verbrennungskapazitäten sicher, www.z-a-v.ch.

Weitere Auskünfte erteilt: Alfred Rudin, 043 544 25 60, alfred.rudin@z-a-v.ch

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Zürcher Abfallverwertungs-Verbund: 10 Jahre Zusammenarbeit im Kanton Zürich

Abfall ist kein in immer gleicher Menge und Zusammensetzung anfallendes Gut. Der Abfallmarkt ist dynamisch, und es herrscht ein zunehmender Wettbewerb zwischen den Entsorgern. Umso wichtiger ist es für die Kehrichtheizkraftwerke der öffentlichen Hand, deren Kapazitäten für die Zukunft frühzeitig zu planen um langfristig eine hochwertige Entsorgung gewährleisten zu können.
Der ZAV Zürcher Abfallverwertungs-Verbund ist der Verbund der fünf Betreiber von Kehrichtheizkraftwerken im Kanton Zürich. Gemeinsam betreiben sie elf Verbrennungslinien an fünf Standorten, mit einer Kapazität von insgesamt 750 000 Tonnen pro Jahr. Zum ZAV gehören die Kehrichtheizkraftwerke von Stadtwerk Winterthur, von Limeco in Dietikon, des Zweckverbandes Kehrichtverwertung Zürcher Oberland KEZO, des Zweckverbandes für Abfallverwertung im Bezirk Horgen und von ERZ Entsorgung + Recycling Zürich.

Von der Planungsgemeinschaft zum Verbund
Kantons- und Regierungsrat des Kantons Zürich haben 1997 eine «Gezielte Steuerung » als langfristige Zielrichtung eine optimierten Kehrichtbewirtschaftung festgelegt. Im Weiteren hat der Regierungsrat per 1999 eine Flexibilisierung bei der Festlegung und Zuweisung der Einzugsgebiete der Kehrichtverbrennungsanlagen (KVA) beschlossen. Vor diesem Hintergrund und der Erkenntnis, dass ein Alleingang jeder einzelnen KVA keine Basis für die Absicherung der anstehenden Investitionen bildet, sind das Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) sowie sämtliche KVA-Betreiber im April 2001 übereingekommen, eine gemeinsame «KVA-Planung Kanton Zürich» an die Hand zu nehmen.
Im Hinblick auf eine koordinierte Investitionsplanung und Betriebsführung haben die fünf Partner im Rahmen der «Planungsgemeinschaft KVA Kanton Zürich» im September 2002 eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit abgeschlossen – die Geburtsstunde des heutigen ZAV.
Am 1. Januar 2005 wurde diese Zusammenarbeit zur Koordination der Kehrichtentsorgung im Kanton Zürich mit einem Konsortialvertrag vertieft. Dies schafft Planungssicherheit und ermöglicht eine nachhaltige, wirtschaftliche und umweltgerechte Entsorgung. 

Energie- und Ressourcennutzung
In den letzten Jahrzehnten sind ökologische Aspekte stark in den Vordergrund gerückt. Mit modernsten Anlagen produzieren die fünf Kehrichtheizkraftwerke im Jahr ein Energiepotenzial von über 2’000’000 MWh. Um die verkaufte Energiemenge mit fossilen Brennstoffen zu erzeugen, wären rund 90 Millionen Liter Heizöl erforderlich. Dies entspricht rund 3 Prozent des CO2-Ausstosses des Kantons Zürich. Mit jeder Tonne Abfall, die im ZAV thermisch verwertet wird, werden also rund 240 Kilogramm CO2 eingespart. Wertstoffe zu deponieren ist ökologisch und ökonomisch nicht sinnvoll. Dies gilt auch für Verbrennungsrückstände. Deshalb wurde zur Verbesserung der Wiederverwertung von Wertstoffen aus der Schlacke das «Zentrum für nachhaltige Abfall- und Ressourcennutzung ZAR» gegründet. Daran beteiligt sind Vertreter von Umweltbehörden, der Abfallwirtschaft sowie der Rohstoff- und Recyclingindustrie. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass es zur Schliessung des Stoffkreislaufs eine Separierung in aluminium- und kupferreiche NE-Edelfraktionen braucht. Deshalb wurde in der KEZO im März 2010 eine Aufbereitungsanlage für NE-Metalle in Betrieb genommen. Metalle, die aus der Schlacke separiert und in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden, verursachen im Gegensatz zur Metallgewinnung aus Erzen praktisch keine Umwelt- und CO2-Belastung. Jedes aus Schlacke separierte Kilogramm Aluminium spart gegenüber der herkömmlichen Aluminiumproduktion aus Bauxit rund 12 kg CO2 ein. Die durch die Feinschlackensortierung  erbrachte Umweltleistung wurde 2010 mit dem Sonderpreis der Jury des Klimapreises der Zürich Versicherung gewürdigt.

Miteinander in die Zukunft
Dem ZAV ist es gelungen, die Zusammenarbeit so weit zu vertiefen, dass er national wie im angrenzenden Ausland als leistungsfähiger Dienstleister bekannt ist. Auch der gelebte Benchmark zwischen den fünf Werken sucht seinesgleichen und hilft, neue Herausforderungen gemeinsam anzugehen. Im 2013 stehen die Gründung der ZAV Abfallverwertungs AG sowie der ZAV Recycling AG an. Durch die ZAV Abfallverwertungs AG werden die heutigen Dienstleistungen weiter ausgebaut: Logistiklösungen, Ausbildungsangebote, Betriebscontrolling und die Marktbearbeitung bilden hierbei die Schwerpunkte. Mit der ZAV Recycling AG wird in Hinwil ein Verwertungszentrum für Schlacke aus dem Trockenaustrag geschaffen, das die im Kanton Zürich anfallende Schlacke verwerten wird, aber auch ausserkantonalen Anlagen offen steht. So wird nicht nur die Zusammenarbeit mit den fünf Zürcher Werken gepflegt, sondern auch jene mit anderen Kehrichtheizkraftwerke intensiviert.

 

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Medienmitteilung der Baudirektion des Kantons Zürich

Überarbeitete Mittel- und Langfrist-Planung der thermischen Abfallverwertung im Kanton Zürich liegt vor

Im Kanton Zürich werden in fünf Kehrichtverwertungsanlagen jährlich mehr als 700‘000 Tonnen nicht direkt recyclierbaren Abfalls thermisch verwertet. Um die Entsorgungssicherheit auch für die nächsten 20 Jahre zu gewährleisten, hat die Baudirektion Kanton Zürich zusammen mit den fünf Trägerschaften eine entsprechende Planung erarbeitet. Das Konzept sieht vor, dass an den bestehenden Standorten in Zürich-Hagenholz, Winterthur, Dietikon und Hinwil aufeinander abgestimmte Investitionen getätigt werden, die einem langfristigen Bedürfnis entsprechen. Die Anlage in Horgen soll bis 2030 weiterbetrieben werden.Der Kanton Zürich verfügt mit den fünf Kehrichtverwertungsanlagen in Dietikon, Hinwil, Horgen, Winterthur und Zürich über eine sehr gute Infrastruktur zur Abfallverwertung. In den letzten Jahren wurden jeweils über 700‘000 Tonnen brennbare Abfälle behandelt. Mit der thermischen Verwertung der nicht direkt recyclierbaren Siedlungsabfälle sowie den entsprechenden Abfällen aus Industrie und Gewerbe wurden 2011 in den fünf Werken 626 Gigawattstunden (GWh) Wärme und 380 GWh Strom abgegeben. Letzteres entspricht ca. vier Prozent des Stromverbrauchs im Kanton Zürich.

Gemeinsame Planung schafft Grundlage für rechtzeitige und koordinierte Investitionen

Damit die nicht direkt recyclierbaren Abfälle auch in Zukunft sicher und umweltgerecht behandelt und verwertet werden können, ist eine entsprechende Planung erforderlich, die Auskunft darüber gibt, wann, wo und in welchem Ausmass in die Erneuerung von Anlagen investiert werden muss. Es ist die Aufgabe der Kantone, die entsprechenden Planungen vorzunehmen. Die thermische Behandlung und Verwertung der Abfälle wird im Kanton Zürich von der Baudirektion gemeinsam mit den fünf Trägerschaften wahrgenommen. Es sind dies die Interkommunale Anstalt Limeco, der Zweckverband Kehrichtverwertung Zürcher Oberland KEZO, die Städte Winterthur und Zürich sowie der Zweckverband für Abfallverwertung im Bezirk Horgen. Die Partner haben sich bereits in den Jahren 2001/02 mit der Frage der Kapazitätsplanung auseinandergesetzt. Die Veränderungen der Verwertungskapazitäten und die Zunahme der Abfallmengen durch die Wirtschafts- und Bevölkerungsentwicklung waren nun Anlass für die Baudirektion, die Kapazitäts- und Standortplanung der thermischen Abfallverwertung erneut an die Hand zu nehmen. Nur durch ein gemeinsames Vorgehen kann sichergestellt werden, dass die erforderlichen grossen Investitionen koordiniert und rechtzeitig geplant und realisiert werden können. Dabei sind die sich abzeichnenden Veränderungen laufend in die Planung mit einzubeziehen.

Anlage in Horgen wird bis 2030 eingeschränkt weiterbetrieben

Ausgehend von verschiedenen Mengenszenarien mit einem Zeithorizont von 20 Jahren wurde in verschiedenen Varianten geprüft, an welchen Standorten die Abfallbehandlung am sinnvollsten erfolgen soll. Dabei wurden neben der Entsorgungssicherheit insbesondere die Möglichkeiten der Energieverwertung (Wärme und Strom), die Rückgewinnung von Wertstoffen, die Wirtschaftlichkeit der Anlage sowie logistische Aspekte mit berücksichtigt. Es hat sich bestätigt, dass die bestehenden Anlagen in Zürich-Hagenholz, Winterthur, Dietikon und Hinwil über wertvolle Infrastrukturen verfügen. Die Anlagen und deren Standorte sind gut geeignet, um mit werterhaltenden Massnahmen und einem der Entwicklung angepassten schrittweisen Ersatz die Entsorgungssicherheit im Kanton Zürich langfristig zu gewährleisten. Ergänzend hat sich gezeigt, dass ein mengenmässig eingeschränkter Weiterbetrieb der Kehrichtverwertungsanlage in Horgen bis 2030 das Gesamtkonzept ergänzt.
Werden die Anlagen bezüglich der energetischen Nutzung und der stofflichen Wiederverwertung dem Stand der Technik angepasst, so kann mit dem gewählten Konzept ein sehr gutes Resultat erreicht werden, das sich durch eine ökologisch vorteilhafte Abfallverwertung auszeichnet und sich zudem im Markt sehr gut positionieren lässt.

Laufende Beobachtung erlaubt allenfalls Anpassung der Kapazitäten

​Wenn mit der für 2015 geplanten Inbetriebnahme der Kehrichtverwertungsanlage in Perlen (LU) der Abfall aus den Kantonen Uri und Zug nicht mehr im Kanton Zürich verwertet wird, soll in der Kehrichtverwertungsanlage in Horgen nur noch Siedlungsabfall aus den Zweckverbandsgemeinden verwertet werden. Der Zürcher Abfallverwertungs-Verbund ZAV, der sich aus der langjährigen Zusammenarbeit der fünf Trägerschaften entwickelt hat, wird dafür besorgt sein, dass die Abfälle aus Industrie und Gewerbe aus dem Bezirk Horgen mit einer geeigneten Logistik in den übrigen Anlagen des Kantons Zürich verwertet werden können.
Das Kapazitätskonzept soll in einem nächsten Schritt von den einzelnen Trägerschaften in deren strategische Investitionsplanungen überführt werden. Die Baudirektion wird anschliessend mit den Trägerschaften in einem rollenden Controlling-Prozess die Entwicklung und allfällige neue Rahmenbedingungen verfolgen, bevor die in der strategischen Planung vorgesehenen Schritte umgesetzt werden. Die entsprechenden Anpassungen im Richtplan werden zu einem späteren Zeitpunkt vorgenommen. Die Überprüfung der Planungsvorgaben an zeitlich festgelegten Entscheidungspunkten erlaubt eine regelmässige Neueinschätzung und gegebenenfalls auch Anpassungen des Gesamtkonzepts.
Die Baudirektion wird am 30. November 2012 zusammen mit den fünf Trägerschaften an einer Medienkonferenz über die Kapazitäts- und Standortplanung sowie insbesondere die Aspekte der Entsorgungssicherheit und die angestrebte Ressourceneffizienz hinsichtlich der Energie- und Wertstoffgewinnung informieren.

Link: Ergebnisbericht

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